Der Ton spielt im Film eine wichtige Rolle, Er kann die Wirkung des gezeigten Bildes potenzieren, Leider wird ihm oft zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, bzw. seine Bedeutung unterschätzt-
Ich selbst habe keine Erfahrungen mit Tonaufnahmen beim Spielfilmm es sei denn man rechnet die vor 50 Jahren gemachten Experimente in Form von 2 Minuten Clips und selbstgebautem Schallschutzkasten für die geräuschvolle Kamera mit ein. Zudem gab es verschiedene Probleme nicht, Das Micro war ein dynamisches, es kostetes etwa ein Monatshehalt eine in diesen Zeiten üblichen Lehrlingsentschädigung und war mono. Ea war für Heimtonbandgeräte konzipiert, Kondensatormikrophone waren unbezahlbar. 3 Jahresgehälter hättre in Lehrling für sowas auf den Tisch legen müssen-
Kommen wir in die Gegenwart. Es ist selbstverständlich, daß ich meine Spielfilmprojekte nicht mit dem eingebauten Mikrophon aufnehmen werde. Das Micro ist für ein eingebautes, eigentlich recht gut und verfärbt an sich wenig.
Allerdings nimmt es störende Nebengeräusche ebenso auf, wie die Stimme des Darstellers. Daher habe ich ein externes Mikrophon gekauft, das allerdings nur in Mono aufnimmt. Stereomikros sind von der Charakteristik eher so, daß wiederum alle Geräusche mit aufgenommen würden. Wie man das Problem elegant löst, da muß ich mich erst informieren.
Es scheint aber so, daß ich eine Person gefunden habe, die schon öfter bei solchen Produktionen mit dabei war, und die gegebenenfalls bei uns mittun würde.....
Unabhängig davon werde ich in den nächsten Tagen die Aufgaben des Tonassistenten erläutern und Unklarheiten beseitigen
mg aus Wien
Alfred




Die von mir eingekauften RODE Mikrophone - ein Pärchen - sind sogenannte Kleinmembranmikrophone. Sie eignen sich vorzüglich um feinste Klangnuancen aufzunehmen und sind hier gegenüber Großmembranmikrophonen überlegen, dafür rauschen sie mehr, wenngelich der Unterschied heutzutage marginal ist. Jedes ordentlich ausgestattete Studio verfügt über einen ganzen Pool an unterschiedlichen Mikrophonen, jedes für einen speziellen anwendungsbereich. Für Stimmen verwendet man üblicherweise Großmembranmikrophone. Diese haben die Eigenschaft im Nahbeprechungsbereich Stimmen dunkler zu färben und ihnen ein gewisses Flair zu vermitteln. Speziell geeignet für Sänger. Sowas muß ich natürlich auch haben. Mir schwebte erneut ein Neumann Mikrophon vor - das berühmte Neumann Microphon der Mittelklasse TLM 103 Wir finden diesen Mikrophontyp in vielen Studios und gehobenen Heimstudios. Der Preis mit Spinne liegt bei etwa 12000 Euro, ein Schnäppchen, denn die Spitzenklasse bei Neumann geht über 3000.-- € bis zu 6000.-- € böse Zungen sprechen hier von einer "Neumann-Steuer"- weil der Ruf von Neumann legandär ist -Georg Neumann erfand de facto das Kondensatormikrofon, welche ab ca. 1930 in Serie ging. Von Hitler bis hin zu hin als offizielles Mikro der Olympischen Spiele wurde die sogenannte "Neumann -Flasche (auf Grund ihrer Form) eingesetzt Nach dem Krieg gab es dann einige Modernisierungen. Ab 1967 wurde das Neumann U87 produziert, das heute noch im Programm ist un dereit knapp unter 3000.--€ kostet. Von den Beatles an bis über fast alle US -Stars wurde dieses Mikrophon eingesetzt. Das TLM 103 ist eine abgespeckte Version davon. Es besitzt zwar dieselbe legendäre Kapsel - ABER nur EINE. Das Bedeutet, daß das TLM103 nur "Niere" als Richtcharakteristik hat und nicht auf verschiedene Richtcharakterisitiken umschaltbar, von der Tonqalität indes identisch ist.