Krimiserie: Miss Fishers mysteriöse Mordfälle

  • Im Gegensatz zu meinen Plänen habe ich diese Serie vorgezogen, weil sie mit zahlreiche Anregungen vermittelt hat - in anderer Hinsicht als "Inspector Barnaby"

    Ich geniesse all diese Serian schon - aber hauptsächlich "lerne" ich von ihnen. Es gibt beim Filmen immer wieder Probleme über die man grübelt.

    Da wäre beispielsweise das von mir angerissene Problem mit der Straßenbeleuchtung bei Nacht, das eigentlich nur dadurch entsteht, weil ich die "disneysche" Ästhetik liebe, wo die Langschaft blau ist, die Laternen aber geöborange, was einen nostalgischen Eindruck vermittelt, der schwer zu erzielen ist, weil eben die Lampen heutzugage eben auch einen kalten Farbton haben. Es gibt viele Techniken wie man das abmildern kann, beispielsweise, so wie ich es versucht haben, den bereich um die Lampen goldgelb einzufärben, was aber - wie wir gesehen haben sehr schwierig ist - und noch schwieriger wird, wenn nicht von einem Stativ gefilmt wird, bzw eine "Kamerafahrt" - auf welche Art immer - realisiert werden muß. Eine Andere Lösung wäre, mit einer schwachen Blau gefilterten Leuchte gewisse teile der Szenerie anzuleuchten, und gegebenenfalls mit einer zweiten oranggelben, Akzente zu setzen. Diese Technik habe ich bei der Szene mit der Wahrsagerin eingesetzt, allerdings hatte ich hier 5 Kerzen als goldgelbe Akzente zur Verfügung. Ich habe vor 3 Jahren bereits experimente im Freien gemacht - eingesetzt war eine Taschenlampe (man sollte nicht glauben was die an Licht hergibt), die lediglich den Nachteil hatte, daß man sie nirgendwo befesitigen konnte und somit das Licht sich bewegte. Eine Mini Leuchte erwies sich als zu hell. (heute würde ich die Leuchtfläche teilweise mittels einer schwarzen Folie verringern...)

    Und genau hier schau ich genau, wie eine der ANGEBLICH aufwändigsten Krimiserienproduktionen solche Problem löst. Die Antwort ist einfach: Mehr oder weniger gar nicht. Solche Entscheidungen aus dem Profi-Lager erleichten einem vieles. Man macht sich keinen Vorwurf mehr, wenn man etwas als unprofessionell einschätzt, Sondern sagt sich: Das sind heute üblicher "Schlampereien" - das darfst Du auch so machen......

    Aber wie man leicht herauslesen kann, werde ich doch versuchen eine optimale Lösing zu finden. Die nun angedachte hat allerdings den Nachteil, daß Fehler in der Ausleuchtung nur mehr sehr schwer korrigiert werden können. Aber oft hilft einem der Zufall. Es gibt eine Nachtszene in einer unheimlichen Gegend in unserem Film, vor der ich entsetzliche Angst hatte. Ich rückte mit einigen Lichtern an- stellt dann aber fest, daß die "natürlich Ausleuchtung mit Straßenlaternen" voll genügte. Meine sauteuren superlichtstaren Objektive haben sich gelohnt. Eine kleine Farbkorrektur: Besser gehts kaum...

    Aber ein Film besteht nicht nur aus Lichtproblemen bei Nacht im Freien, es gibt das die Charaktäre und ihre Darsteller, die - mehr oder weniger Logische Story - die Musik - hier sah ich auch zahlreiche Schwächen und Stärken, die ich vermutlich mit der Serie teilen werde - vor allem die Schwächen. Von der Struktur her werde ich das im nächsten Beitrag erwähnen - und warum dann trotzdem was gutes rauskommen kann...


    mfg aus Wien

    Alfred

  • Wenn eine Serie als non plus Ultra angepriesen wird, ihre teure Ausstattung erwähnt wird, die Hauptfigur als "junge Miss Marple" bezeichnet wird, die noch dazu sexy sein, dann ergibt das bei mir ein Gewirr gemischter Gefühle.


    a) Man ist irgendwie gedemütigt - die von hier wird man sich mit Gewissheit keine Anregungen holen können


    b) Man hat eine gewisse Abneigung gegen die Hauptfigur - denn eine "junge, sexy, und noch dazu steinreiche Missmarple Version - das kann und will ich mir einfach nicht vorstellen.

    c) man ist auf die Aussatattung neugierie, die Kostüme und das Umfeld - alles spielt in den 20er Jahren


    d) Man fragt sich wie man in ca 50 Minuten - mit einem eher kleinen Aufgebot an Verdächtigen - Spannung erzeugen will - und "mysteriöse" noch dazu.


    Wenn ich vereinzelt Kritik und Vorurteile zeige, dann ist das kein Neid, sondern legiglich eine kalte Einschätzung - die natürlich teilweise falsch sein kann - und ist - und bei längerem Sehen der Serie - modifiziert werden muss. Nachteile sind meist offenbar (vermutlich aber vpor allem für kritische Beobachter, die Mängel SUCHEN, kaum je für ein offenes Publikum) Vorteile werden allmählich offenbar und können dazu führen, daß man eine Serie -oder die handelnden Personen eines Filme - liebgewinnt.

    Ein weiterer Aspekt ist, dass ein Filmemacher - egal auf welchem Niveau - sehr gut die Probleme sieht, die bei der Erstellung aufgetreten sein könnte - oder aufgetreten sind - und wie die Verantwortlichen sie gelöst haben. Man steht dann oft mit Bewunderung davor.

    Aber auch wenn gewisse Probleme einfach negiert wurden, dann hat man die Chance sich zu fragen, inwieweit ist der nicht korrigierte "Fehler" für den Gesamteindruck von Relevanz.

    Hier habe ich persönliche Erfahrungen gemacht. In jedem Film gibt es Fehler - im Amateurfilm wesentlich mehr als bei den Profis. Weil man - auch wenn man den Fehler sieht (meist beim 5. Mal Feinschnitt !!!!:()- er ist nicht mehr korrigierbar, weil man die Darsteller nicht mehr in absehbarer Zeit erneut am gleichen Set versammlen kann - weil es oft schon endgültig abgebaut wurde...

    So habe ich Filmausschnitte Leuten gezeigt (keine "Fachleute") und sie gebeten mit zu sagen wo der Fehler ist.

    Meist wurden haufenweise "Fehler" gefunden - allerdings meist nicht die echten -, gesuchten...


    Beste Grüße aus Wien

    Alfred

  • ZUnächst ist EIN Rätsel gelöst. Wieso diese Serie zur teuersten Australischen Krimisereíe werden konnte. Zunächst war mir das unerklärlich. Zu Beginn: Ja da spielte einiges in toll ausgestatteten Räumen, aber das war bei den - als Billigpreisfilmen - Edgar Wallace Produktionen auch der Fall. Die Möbel kann man heute neu sogar über Versand kaufen , das läge im bereich con sagen wir mal 30.000- bis 40.000 Euro für 3- 4 Räume. Es sind ja nur billige Repliken. Die aufgestellten Grammophonie sind billige Nachbauten (was nur Kenner erkennen können) etc. Aber allein die verwendeten Autos !! Hier ist offenbar ein Vermögen investiert wurden .Leihgaben aus Privatbesitz !!

    Sowas gibt zumindest in Deutschald auch zu mieten zu horrenden Tagespreisen. Ich fand auch den Hinweis: Darf nur vom Eigentümer chauffiert werden. Das kostet natürlich extra eine Kleinigkeit - kann aber vermutlich - für eine finanzkräftige Filmproduktion verhandelt werden, sodaß nach Erlag einer Summe auch eine andere kompetente Person ans Steuer gelassen wird. Das Haus der Miss Fisher ist ein historisches - und unter Denkmalschutz. Ist alles kein Problem, denn der film ist gesponsert von: Australian Gouverment. !! Kann man von einem solchen Film überhaupt Anregungen für seine eigenen bescheidenen Werke sammeln ? UND OB ! Da wurde teilweise getrickst nach Strich und Faden - sehr zu meinem Vergnügen, wie sich jeder denken kann. Es gab Anregungen - und ich getraue mich in meinem künftigen Film (falls es je dazu kommt) etwas weniger penibel vorzugehen. Die Schwerpunkte haben sich in den letzten zig Jahren verlagert. Einerseits wird extrem penibel, andrerseits allzu großzügig agiert. Ich erinnere nur an "Titanic" unter Cameroun wo einerseits Teile der Originaleinrichtung (Stiegenhaus !!) penibelst nachgebaut wurden, andrerseits der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Jack Dawson (Leonardo di Caprio) und sein Freund übermütig am Bug des Luxusdampfers agieren, im Hintergrund ein lächelnder Captain Smith...

    Diese Szene wäre in der Realität nie möglich gewesen. Ein Dritter-Klasse-Passagier wäre nie in diesen Bereich vorgedrungen, die wurden durch Schiffsoffiziere peniibeslt von den "besseren " Passagieren isoliert... Das ist typisch amerikanische Blockbuster - Drehbuch- und Regiepolitik...



    Fortsetzung folgt....

  • Nun möcht ich mit mit dem Credo von "Filmkünstler" auseinandersetzen, eine "gute Geschichte" sei das wichtigste.

    Hier stimme ich - wie bereits in früheren Beiträgen geschrieben - nicht hundertprozentig überein.

    Ich bin nun endlich zu einer für mich gültigen Formulierung gekommen:

    Eine Geschichte - se sie noch so simpel - muss GUT ERZÄHLT oder PRÄSENTIERT werden.

    wobei man noch hinterfragen kann (bin wieder am Thema !!;)) ob "Miss Fishers mysteriöse Mordfälle" "gute Geschichten sind - oder nicht.

    Vor allem die ersten Folgen der Serie erschienen mir eher simpel gestrickt, ein wenig blauäugig und überhaupt nicht mysteriös

    Die Schlussfolgerungen der selbst ernannten Privatdetektivin waren von einer Einfachheit, die jenen des unsäglich Sherlock Holmes glichen, jenen Kurzgeschichten mit wenigen Personen und einer sehr durchschaubaren Handlung. Der Erfolg dieser Geschichten ist mir unerklärlich. In der Fernsehfilm-Serie wurde - hierin Miss Fisher nicht unähnlich - die historische Kulisse als 100% Bonus eingesetzt. Die historische Aufmachung ergibt schon eine gewisse unheimliche Ausstrahlung.


    Was der Serie Miss Fisher fehlt ist die Spielfirmlänge einerseits (die Geschichte MUSS simpel sein)UND die Anzahl von Verdächtigen.

    Üblicherweise sterben die in einem klassischen Krimi ja weg wie die Fliegen -immer wen der Leser/Zuschauer überzegt ist, daß xy der Täter sein muß findet man ihn as Wasserleiche, oder aufgespiesst, zerstückelt, oder enthauptet, je nach Geschmack, Lust und Laune des Autors oder Drehbuchautors.

    Im übrigen sind die Bücher von Folge zu Folge besser und einfallsreicher geworden - uder ich hab mich an den Stil gewöhnt.

    Vielleicht sei vorweg an dieser Stelle gesagt, daß ich die Serie im Laufe der Zeit lieb gewonnen haben. Sie hat zahlreiche positive Eigenschaften, auf die ich noch zurückkommen werde - UND einen großen Lerneffekt....

  • Wie schon angedeutet sind die Geschichten von Folge zu Folge einfallsreicher geworden, den Krimi in der Art einer Agatha Christie oder nach Art von KInspector Barnaby kann man allerdings in nur einer Stunde Spieldauer pro folge nicht schaffen. Zu klein ist der Kreise der Verdächtigen, ein Problem, das ich - sollte ich je einen Krimi zustandebringen - auch hätte. - Vermutlich sogar noch ausgeprägter.

    Die Pluspunkte von "Miss Fisher" liegen zunächst in der "historischen Ausstattung"

    Ich habe einen Radioapparat gesehen, und wollte einwenden, daß es in den20er Jahren noch keinen dieser Bauart gegeben habe, aber -wie ich inzwischen recherchiert habe - spielt die Serie um 1928/29 - dann passt es wieder.

    Zweiter Pluspunkt sind die Hauptdarsteller. sie sind IMO alle erstklassig und überzeugend,

    Miss Fisher ist aber in der Tak KEINE Miss Marple - egal durch wen verkörpert,

    Ihre Eigenschaften sind ihr sagenhafter Reichtum, ihr Verlangen nach Sex mit schönen Männern (dem sie auch regelmäßig nachgibt^^)ihr soziales Engagement, ihre Neugier, ihre Schlagkraft, ihr Mut, ihre Neugier und - last but not least ihr gespanntes Verhältnis zu Inspector Robinson

    Dieser ist IMO fast die interessantest Person der Serie. Natürlich ärgert er sich (wie Inspectoren in vielen Serien) über die andauerende Einmischung von Miss Fisher. und verucht zu Beginn der Serie "klare Verhältnisse zu schaffen - Wer die Hosen anhat" - aber er ist klug genug zu erkennen, auch wenn er es nicht zugibt, daß er gut beraten ist, wenn er auf Fishers Ratschläge hört, bzw mit ihr zusammenarbeitet. Schon in einer der Ersten Folgen vereinvaren die beiden nach einem gemeinsam gelösten Fall, freundlicher miteinander umzugehen. Sie ist nun "Phryne" (Was für ein Name !!!), er ist nun "Jack" - In den nächsten Folgen wird sie ihn immer wieder "Jack" nennem - er bleibt indes bei "Miss Fisher" Die Drehbuchautoren, die Regie und der Darsteller vermögen blenden herauszuarbeiten, daß "Jack" eigentlich der interessanteste Mann in Phrynes Leben ist. Sie kann bei ihm nicht landen, denn er ist ein "Herr" und eine nach aussen kühle Persönlichkeit. Gelegentlich passieren gewisse "Ausrutscher", beispielsweise bei einer Szene wo in einem Lokal von Kriminellen nach Phryne gesucht wird um sie zu erschiesen und Jack sich über sie beugt um sie zu küssen - damit man sie nicht erkennt. Phryne hat diese Szene sichtlich genossen und erinnert Jack gerne ispäter mmer wieder daran, der sich dahinter verbirgt, daß es seine Pflicht als Polizist gewesen sei, sie zu schützen - ohne jegliche persönliche Absicht.......

    DIESE kleinen Details sind es was die Serie interessant und kostbar machen - nicht die eigentliche Story (finde ich)

    Phryne hat auch weitere Leute in ihrenm Haushalt, die ihr helfen. Der Butler (eine ideale Verkörperung eines solchen) wird immer mit "Mr. Butler" angesproche, wo ich William oder John erwartet hätte, aber nein, der Mann ist nicht nur Butler, er heisst auch so - (Tobias Butler)


    Was kann aber nun ICH davon LERNEN.

    a) Meine Art, Dialoge zu schreiben wird bestätigt, sieist sogar etwas boshafter als jener der Serie - aber im Prinzip ist es ähnlich

    b) Es ist offenbar doch möglich Krimis zu drehn - ohne Polizeiautos und eine Menge Polizisten in Uniform


    Für allfällige Pathologen- Schutzanzüge (siehe Inspector Barnaby) habe ich inzwischen gesorgt...


    Ich kaufe auf Vorrat - auch um den Preis das eine oder andere Requisit nicht zu verwenden - Denn es ist lähmend, wenn mann dann drehen will, etwas benötigt und es steht überall: Derzeit nicht lieferbar - und man weiss: DERZEIT bedeutet NIE WIEDER....


    Lg aus Wien

    Alfred

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  • Wie gesagt, es geht auch, Krimis zu drehen ohne alluviel ziviler Polizei.

    Es muss ein Komissar oder Chefinspektor sein - ich muß mich erst über die Titel bzw Aufgabenverteilung in Österreich informieren. Und es ist - auch wenn es möglich ist, schwierig. Privatdetektivgeschichten sind meist unglaubwürdig oder langweilig. Hierzulande verbindet man mit einem Privatdetektiv am ehesten ein Person die hinter einem vermutlich untreuen Ehepartner nachspioniert - aber niemand, der große Verbrechen löst. Schon deshalb nicht, weil hier vermutlich keine Auftraggeber dafür bestehen.

    Das mag in der Realität anders aussehen - an der Sicht eines durchschnittlichen Kinobesuchers wird das kaum etwas ändern.

    Kommissar Allan Wilton - in Internet Beschreibungen als "für ältere Leser", die mit Action nichts anfangen konnen, als Zielgruppe beschrieben, wurden von mir seinerzeit verschlungen und als spannend emfunden - schon als noch noch 20 war. Dass der Stil heute ein wenig antiquiert wirkt, ligt in der Natur der Sache einerseits und in der Kürze (siehé Miss Fisher) der Stories andrerseits.

    Kommen wir zurück zu einigen Dingen, die die Vorzüge von Miss Fisher ausmachen.

    Beispielsweise werden die weiblichen Zuseher die gerade provokative Emanzipation dieser Figur aus den späten Zwanzigern mögen, ebenso wie ihre "Offenheit" ^^ in "erotischen" Fragen, ohne daß das der fiktiven Person in irgendeiner Weise gefährlich werden könnte.


    Kommen wir zu "Filmästhetik". Man liebt Nachtszenen, verfolgt aber hier eine auf mich eigenartig wirkende Technik. Sehr oft sind Szenen tiefblau (weit über "Amerikanische Nacht" von Disney und anderen U.S. Filmen hinaus !!) und hüllt sie meist in exzessiv dichten künstlichen Nebel. Damit kaschiert man, wenn etwas mangels verfügbarer Location nicht gut darstellbar ist. Ich werde mich daher dieses Vorbilds gekegentlich bedienen - allerdings in dezenterer Form.

    Meine Nachtaufnahmen im Film (nicht die gezeigten Probeaufnahmen) sind IMO überzeugender - mit dem Preis eines geringfügigen Rauschens.

    Ich habe mich gefragt, warum mich dieses kaum stört - und bin zu dem Schluss gekommen, daß dies an der von mir verwendeten Bildrequenz von 50 Bilder pro Sekunde liegt, wo das Rauschen sehr schnell wiedergegeben wird und daher wesentlich dezenter daherhommt, als mit 25 oder 24 Bildern..... und auch, weil Filmkorn bei dunklen Szenen in meiner Jugend eine normale Störung darstellte, die damals akzeptiert wurde.

    Dennoch könnte es sein, daß ich beim nächsten FIm mit 24 oder 25 Bildern pro Sekunde drehe -aus Gründen der besseren Kompatibilität mit heutigen Kino-Videoprojektoren....oder besser gesagt jenen älteren Typen die seit 10 Jahren unupgedatet in den Kinos stehen(?)


    mfg aus Wien

    Alfred

  • Das interessanteste an der Serie ist IMO das Spannungsfeld zwischen "Jack", (Inspector Robinson) und Phryne - etwas, das es in dieser Art bei Agatha Christie nicht gibt. Man tut weder der neuen Serie noch den Miss Marple Verfilmungen etwas Gutes, wenn man sie miteinander vergleicht.....

    Bei Agatha Christie steht die spannende undurchschaubare Handlung im Vordergund - und die oft zahlreichen Toten.

    Damit kann Mrs Fisher nur bedingt aufwarten, denn es gibt gar nicht so viele Verdächtige, die dann Stück für Stück ausfallen, weil sie umgebracht werden.

    Der Vorzug liegt hier in den Beziehungen zueinander.

    Robinson hatte ursprünglich eine gewisse Abneigung zu Phryne. Er musste aber deren Talente anerkennen, und es entwickelte sich eine Art "Haß-Liebe" zueinander. Robinsohn ist offensichtlich in die männerverschlingend Miss Fisher verliebt, aber er hält eiserne Distanz. Sie kokettiert indes vor seinen Augen mit anderen Mönnern (und mehr !!) und er leidet schweigend darunter, während sie es geniesst. In jeder Folge nähert man sich ein Wwenig einander - um dann in der nächsten, das Spiel von vorne zu beginnen - Man ist wieder förmlich. Aber auch Phryne kann austeilen: Als Jack die Wohnung (das Haus) verlassen will, mit der Bemerkung, sie sei zu aufreitend gekleider - und das wäre nicht gut, wenn ein zufälliger Besucher sie so mit einem Mann sähe, da sagt sie "Mann ? Wieso Mann - Ich dachte sie seien Polizist ?" DAS sind Dialoge nach meinem Geschmack. Und in meinem Film gibt es in etwa 110 davon - die vermutlich aber nicht alle von allen verstanden werden.

    So hatte ich das Problem einem Darsteller den Satz "Wer lang fragt geht weit irr" zu erkären und einzubläuen. Er hat ihn dann trotz zahlreicher Wiederholungen dennoch falsch betont. DAS sind Fehler - und wenn die jemand beanstandet - dann muß ich beipflichten. Mehr Erfolg hatte ich, der aus _Ungern stammenden "Wahrsagerin" den Begriff "Einfaltlspinsel" sprachlich beizubringen. Die Crew meinte, ich solle den Begriff durch einen anderen ersetzen, aber ich wollte diesen leicht obsoleten Ausdruck haben. Nach zwanzig Minuten (um 2 Uhr früh !!) hat es dann geklappt (Das Ergebnis ist perfekt) ich glaube heute behübscht man diese Einfalt mit "blauäugig" ??-


    mfg aus Wien

    Alfred

  • Inzwischen habe ich ein paar weitere Folgen der Serie gesehen.

    Na ja gut und schön - wird mancher sagen - aber was hat das mit dem Theme "eigene Amateurfilme" eigentlich zu tun ?

    Sehr viel.

    Denn ich sehe hier einiges, das mir das Entwickeln eigener Projekte erleichtert. Beispielsweise die Qualität der Handlungen. Die sind sehr unterschiedlich - und es ist beruhigend und motivierend, wenn man sieht: Die kochen auch nur mit Wasser. Ich wollte eine Floge auslassen, die im Fimmilieu Ende der 20er Jahre spielt, da ich unter Umständen (eher unwahrscheinlich) eine Szene auch in diesem Milieu ansiedelm möchte- allerdings in unserer Zeit. Ich habs mir dann doch angesehen und fand diese Folge eher plump gemacht. Man drehte dort einen Tonfilm - wie behauptet wurde - Aber der Kameramann kurbelte. Die dort eingesetzten Lampen hatten rwar die berüchtigten Kohlefadelampen, aber abgesehen, daß die für das damalige Filmmaterial nie ausgereicht hätten, waren zu dieser Zeit (und lange zuvor !!) schonMetalldrahtlampen in Gebrauch...

    In einer der Folgen wurde eine Stabtaschenlampe gezeigt (eigenartig - si gab es in dieser Form bereit um ca 1905 und man konnte si in meiner Kindheit noch kaufen.

    Soweit also historisch korrekt. ABER sie gab ein blauweisses licht, welches das einer LED ist. Die alten Taschenlampen (auch noch um 1956) waren mir primitiven Zink-Kohle battereine und kleinen Taschlampenlämpchen bestückt. Die Batterei begann auf grund ihrer damaligen Konstruktion bereit nach wenigen Minuten an Stärke nachzulassen, das Licht der Lampe war dann orangegelb.....


    mfg aus Wien

    Alfred

  • Gestern habe ich mit Teile des "Bonus" der Staffel 2 von "Miss Fisher " angesehen.

    Da haben dann die einzelnen Darsteller Statements abgegeben und über ihre Eindrücke beim Dreh berichter.

    Sowas hatten wir auch geplant - aber Covid kam uns dazwischen.

    Ich hab mir angesehen was die großen Unterschiede zu unserem Equipment sind - aber die Marken der Kameras waren nicht zu erkennen.

    Zudem waren sie geriggt, was sie stets professionell aussehen lässt - aber die Arbeit mit ihnen kompliziert


    Siehe Bild, das eine geriggte C 2oo darstellt.


    C200_Dock_Dish.jpg


    Ich habe oft den Eindruck, die kameras werden lediglich geriggt , damit sie imposanter aussehen.

    Was aber interessant war, daß viel mit Kran gearbeitet wurde und auch mit einem Slider.

    Letzteres könne ich Kaufen. Aber die guren sind teuer. Die Billigen ruckeln oder haben Probleme bein Anlaufen. Hier wäre der billigste Weg, früher zu beginnen und dann schneiden. Bliebe aber dann noch das Quietschgeräusch auf den Schienen...

    Ich habe ein billige nd Praktikable Lösung gesehen. Dei Kamera wird auf eine Filzmatte montiert oder gelegt und dann vorsichtig über den Tisch gezogen..

    Die Stimmung der Darsteller war frappant änlich wie bei uns: Sie lachten und scherzten und waren kein bisschen steif oder "professionell" - und sie betonten auch immer, daß es ihnen Spaß macht......


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Ist hier die Rede von dieser Serie? Die ist ja noch relativ neu.



    Ein kleiner Kran dürfte nicht die Welt kosten.


    Bei einem Bekannten, der Trashfilme dreht, hat der Kameramann ein Schienensystem, Dolly, selber gemacht. Meine ich mich zu erinnern. Na ja, jemand der Ahnung von Metall-Verarbeitung hat, der könnte so etwas konstruieren.


    Es gibt sogar noch Szenen vom Filmdreh. Sind mittlerweile auch schon wieder paar Jährchen her.


  • ZU MissFisher:

    Die Serie wurde zwischen 2012 und 2015 gedreht. Im Bonusmaterial zur Staffel 2 - ich erwähnte es schon weiter oben - fand ich Anmerkungen, die mich zum Lächeln und Nachdenken brachten: Man berichtete ganz stolz über die verbesserte Qualität in Staffel 2 gegenüber Staffel 1, man sei "cinematischer" geworden. Also auch dort der andauernde Lernprozess - wie bei uns.

    Zum Kran - und zur Dolly ist zu sagen, daß ich nicht über so große Räume verfügen, die einen Einsatz möglich machen, bzw sinnvoll erscheinen lassen,

    und im Freien wirst Du ohne Drehgenemigung kaum damit arbeiten können - wenn Du überhaupt eine bekommst...Im speziellen Fall bist Du als Einwohner eines Dorfes oder Ortes besser beraten - im Gegenzug dafür ist die Gegend (meist) uninteressant.


    mfg aus Wien

    Alfred

  • Drehgenehmigung? Fragen kostet nichts. Genehmigungen kann man sich holen. Du wirst erstaunt sein, wie umgänglich Menschen sind, wenn man vernünftig sein Anliegen erklärt.


    Übrigens, das war auf einem abgelegenen Bolzplatz.

  • Du wirst erstaunt sein, wie umgänglich Menschen sind, wenn man vernünftig sein Anliegen erklärt.

    Kann ich bestätigen, habe immer mit den Menschen vorher gesprochen und hatte bis jetzt noch keine Absage.

    Lg
    Filmkünstler


    Alle meine Beiträge stellen meine subjektive Sicht auf das jeweilige Thema dar.

    Die weibliche Form ist der männlichen Form gleichgestellt. Lediglich aus Gründen der Vereinfachung und leichteren Lesbarkeit wird die männliche Form gewählt.

  • Kann ich bestätigen, habe immer mit den Menschen vorher gesprochen und hatte bis jetzt noch keine Absage.


    Und das Wichtigste: Man ist auf der sicheren Seite. Falls es irgendwelche Probleme gibt. Im schlimmsten Fall bekommt man eine Anzeige/Geldstrafe oder muss einen Einsatz bezahlen, weil jemand die Polizei verständigt.

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  • Wenn ich wo gedreht habe, so war das kein Problem. Man lächelte wohlwollen und meist interessiert FORMAL jedoch braucht Du an einem "öffentlichen Platz indes eine Drehgenehmigung. Prinzipoel ebenso, wenn da eine Menschengruppe mitgefilmt wird. Die Regel würd JEGLICHE Filmaktivität unmöglich machen. -professionelle eausgenommen. Das würde dann das Monopol der großen finanzkräftigen Filmgesellschafte festzementieren. Was vermutlich nicht unbeabsichtigt ist.


    mfg aus Wien

    Alfred

  • Wenn ich wo gedreht habe, so war das kein Problem. Man lächelte wohlwollen und meist interessiert FORMAL jedoch braucht Du an einem "öffentlichen Platz indes eine Drehgenehmigung. Prinzipoel ebenso, wenn da eine Menschengruppe mitgefilmt wird. Die Regel würd JEGLICHE Filmaktivität unmöglich machen. -professionelle eausgenommen. Das würde dann das Monopol der großen finanzkräftigen Filmgesellschafte festzementieren. Was vermutlich nicht unbeabsichtigt ist.


    Darf man denn fragen, ob Du Drehgenehmigungen benötigt hast? Oder gab es Besitzer, die Du um Erlaubnis gebeten hast?


    Bei Filmen, auch Independent-Produktionen, werden oft im Abspann Unterstützter namentlich genannt. Einige haben auch Spaß daran, Filme zu unterstützen, indem sie Drehorte zur Verfügung stellen.


    Ich muss aber sagen, dass ich durchaus schon Amateurfilme gesehen habe, wo öffentliche Orte und Personen zu sehen waren.

  • Ich muss aber sagen, dass ich durchaus schon Amateurfilme gesehen habe, wo öffentliche Orte und Personen zu sehen waren.

    Natürlich - weil das niemand beachtet.

    In zukunft mit den immer kleiner werdenen Kameras ist das sowieso nicht mehr überprüfbar.

    ÜBLICHERWEISE kostet eine Drehgenehmigung ja nichts. Es ist lediglich eine bürokratische Angelegenheit.

    Aber stell Dir mal vor, du hast für das Datum X einen Dreh angesagt. Das muss schon Ewigkeiten zuvor gemeldet werden.

    Dann kommt der Drehtah. Einweder es Regnet - oder ein Darsteller wird krank oder oder oder

    An sich ist es ja so, daß der SINN von Drehgenehmigungen ist, daß nicht Filmgesellschaften mit Megascheinwerfern und 30 Mann anrücken. und den Verkehr stören.

    Ich hab mal ein Formular gesehen, wo man angeben mußte wofür der Film war und wie viele Leute da kämen (es gab ein Limit) Ausserdem durfte kein bekannter "Filmstar" dqabei sein, der anlass zu eine Volksansammlung geben könnte.... etc.


    Ich erinnere mich da an eine Begebenheit aus meiner Jugend.(ich muss Mitte, Ende 20 gewesen sein) Ein namhafter Kamerahersteller lud einige Angestellte aus dem Fotohandel für ein Wochenende nach Lilienfeld ein. Eine jener Veranstaltungen wo man den Gästen ein tolles Buffet und andere Annehmlichkeiten bietet um sie als Kunden positiv zu stimmen - getarnt als Seminar. nd ein bisschen Seminar war da auch dabei. Die etwa 20 Personen wurden auf drei Gruppen geteilt und jede sollte einen Kurzfilm mit vorgegebenem Titel drehen. Dauer etw 7-8 Minuten. Dieser Film hat übrigens - indirekt - Einfluss auf meinen Film "Die gelbe Rose" - nach soo vielen Jahren.

    Es gab da eine Szene am Bahnsteig des Bahnhofs (ich war mir nicht sicher ob "Knittelfeld der richitge Ort war - aber meine Erinnerung hat mich nicht getäuscht: Der Bahnhof sieht heute noch genauso aus wie damals - ich habe ihn sofort erkannt.


    1024px-2017-09-19_%28509%29_Bahnhof_Lilienfeld.jpg



    Die Szene : Jemand wartet auf den Zug, der aber Verspätung hat, und nicht und nicht kommt.....


    Sofor war der Bahnhofsvorstnd mit roter Kappe zur Stelle und meinte, das wäre Bahngelände - hier dürfe nicht gefilmt werden.

    Ich bin nicht immer angenehm im Umgang und sagte ihm, er solle mir zeigen,w o das schriftlich fixiert sei. Das konnte er nicht, Ich fauchte ihn an, er möge nich nun gefälligst zurückziehen und die Dreharbeiten des Films nicht gefährden.....und so geschah es.... (Böse Leute sagen uber nich, ich sei bissig, zynisch und verletzend) ????


    Mag sein

    In unserer heutugen Zeit ist das gelegentlich ein Vorteil....


    mfg aus Wien

    Alfred

  • Stimmt!

    Lg
    Filmkünstler


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